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Die ersten Nächte in der neuen Wohnung

Die ersten Nächte sind vorüber, mein Fazit für die Wohnung ist:

+ Ich habe eine eigene Wohnung
+ Günstiger als ein Hotel
+ Ich wohne alleine (keine WG)
+ Eigenes Badezimmer
+ Eigene Küche

Ich wollt mal mit dem Positiven anfangen…

– KALT (eine kleine Heizung für 3 Räume)
– Die Wände sind recht dünn, man hört alles
– Dreckig …
– Klein …
– Ich muss mir alles einkaufen (Spiegel, Uhr, Wasserkocher, …)

Ansonsten läuft es gerade recht angenehmen. Ich habe aussichten auf zwei Jobs, dies entscheidet sich aber erst diese Woche. Ich lerne Japan immer weiter kennen. Wie sagte doch meine Mutter: „Alles was du erleben wirst ist ein Abenteuer“ Ja, bisher ist es das… Jede Sekunde ist spannend und voll mit Abenteuer. So durfte ich das folgende hautnah miterleben…

*Erster Akt*

Hauptrolle: Olli, ein Bankautomat und 2 Postmenschen
Tag: Sonntag
Zeit: ca 19 Uhr

Ich machte mich auf dem Weg um Geld abzuheben, denn ich musste am nächsten Tag zu einem neuen potentiellen Arbeitgeber reisen. So der Plan. Das jedoch alles anders kommt brauche ich schon fast gar nicht mehr zu erwähnen oder? Der nette Bankautomat hatte nämlich ganz andere Pläne. So wollte ich mit meiner Visa-Karte ca 15 000 Yen (~ 110 €) abheben. Alles ging auch prima, der Automat gab mir die Karte und die Quittung wieder und sagte auch nett: Nehmen sie bitte ihr Geld und ihre Karte. Doch was passierte? Der Schlitz für das Geld ging nicht auf. Nun stand ich da, mit meiner Karte, einer Quittung und einem grün leuchtenden Monitor, auf dem stand: „Gehen sie mit der Quittung zum Service Schalter. Blöd war halt nur die Tatsache, dass es bereits Sonntag war. Nun ja, ich brauche das Geld, dachte ich mir. Also geschwind eine andere Karte ausprobiert (5 000 Yen bzw. ~ 45 €) und… wieder dasselbe Theater.
Da bin ich dann raus aus dem Gebäude und wollte die Japanerin meines Vertrauens anrufen und fragen ob sie eine Ahnung hat, was ich jetzt machen solle. Leider war die Person gerade nicht in der Lage an das Handy zu gehen, schade. Da traf ich durch Zufall einen Postangestellten, folgender Dialog begann. Aus Gründen der Verständlichkeit für euch auf Deutsch (Original: Deutsch-Japanisch-Englisch).

Olli: „Entschuldigung, können sie mir eventuell helfen?“
Post1: „Guten Abend, wie kann ich ihnen behilflich sein?“

An dieser Stelle wiederholte ich das Geschehene, dies erspare ich euch aber…

Post1: „Folgen sie mir!“

Wir gingen um das Gebäude herum, da war noch ein Briefschalter offen. :-O
Der Angestellte erklärte es dem anderen Mitarbeiter und gemeinsam gingen wir wieder zum schuldigen Automaten.

Post2: „Können sie es mir gerade einmal demonstrieren?“
Olli: „Ungern, aber okay.“

Ich durfte beide Karten mit jeweils 1 000 Yen (~ 7€) testen, der Automat nett wie er war zeigte mir beides Mal den dicken Finger.

Post2: „Oh, das ist ein Problem. Ich rufe mal die Zentrale an!“
Olli: „Machen sie das.“

Während des Gespräches verstand ich nur Japanisch… Also Bahnhof…

Post2: „Gehen sie morgen mit den Quittungen zum Serviceschalter, dann bekommen sie ihr Geld. Tut mir Leid, dass ich ihnen nicht helfen kann“
Post1: „Tut mir auch Leid, dass ich ihnen nicht helfen kann.“
Olli: „Kein Problem. Danke für ihre Zeit und Mühe!“

*Zweiter Akt*

Hauptrolle: Olli, ein Bankautomat und 1 Postmensch
Tag: Montag
Zeit: ca 11 Uhr

Auf geht’s, in die zweite Runde. Sollte ja nicht so kompliziert sein, habe ja immerhin die Zettel und mit den Mitarbeitern gesprochen. Und wieder lag ich falsch. Hochmotiviert ging ich also zur örtlichen Servicekraft und bat sie mir zu helfen. Ich wollte doch nur mein Geld… Sie bat mich es auszuprobieren, diesmal ging es, da sagte die ich soll das Geld einfach abheben. Es war eine lange Diskussion bis sie begriff: Der geht hier nicht weg solang er nicht sein Geld hat. Sie ging also zum Manager. Nach 10 Minuten kam sie wieder raus und teilte mir mit, da wäre nichts abgebucht worden… Sie bitte mich aber weiterhin ein Kunde ihrer Bank zu bleiben und es täte ihr sehr Leid, dass sie mir nicht helfen könne. Ich verließ also die Bank und muss jetzt regelmäßig auf mein Konto schauen, ob mein Geld noch da ist.

Was für Abenteuer… Das glaubt mir niemand, aber es passiert mir wirklich. Mein Leben ist wie eine Sketch Show, alle sagen es kann nicht wahr sein, aber ich beweise regelmäßig aufs Neue, dass eigentlich bei mir nur noch das eingespielte Lachen fehlt. So nun muss ich mal weiter am Skript arbeiten, woran ich schon seit 5 Tagen arbeite. Dies ist mein Einstellungstest um für eine japanische – deutsche Schule zu arbeiten.

Fotos werden die Tage folgen. Hatte keine Zeit durch die Arbeit neue Bilder zu machen.

Updated: 03.09.2013 — 11:18

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