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Nicht immer wenn man Regenschirme sieht ist es Regenzeit

Ich erinnere mich noch gut daran, wie jemand zu mir sagte: „Es ist Regenzeit hier in Japan!“ Natürlich habe ich mir dann ganz fix gedacht, dass es daher wohl besser wäre viele lange Hosen mitzunehmen und vielleicht auch den ein oder anderen Pullover. Da ich natürlich nur 20 Kilo Gepäck mitnehmen durfte, dachte ich mir also ganz fein: Weg mit den kurzen Hosen und den T-Shirts, reicht doch eine kurze Hose und 5 T-Shirts. Wie man vermutlich dem Kontext entnehmen kann ist es anders gekommen… Wie sagt man noch gleich: „Manchmal kommt es anders, und vor allem, als man denkt.“ So muss es natürlich genau so kommen, dass wir in der einen Woche wo wir hier sind gerade EINMAL geregnet hat. Ganz getreu dem Rheinischen Sprichwort „Et hätt noch immer jut jejange“ (zu Hochdeutsch: „Es ist noch immer gut gegangen“) sitze ich nun hier, braun gebrannt, schwitzend, dank meinen langen Hosen und fluchend über den Herrn der mir den netten Tipp gab. Klar, wenn man vermutlich zufällig einen Bericht hier aus Japan sieht, dann fallen einem bestimmt die ganzen Leute auf, die Regenschirme tragen. Man denkt sich bestimmt: Verdammt haben die ein Mistwetter. Tja, weit gefehlt… Selbst dem Wetterbericht ist nicht zu trauen, so sitzen wir bei angeblichen 32 °C unter einem Baum und sehen neben uns ein Thermometer mit der Aufschrift 37 °C (!!!). Ach ja, nebenher gesagt es soll wolkig sein. Was denkt ihr sehen wir am wenigsten? Wolken! Nun gut, ich bin eigentlich auch froh braun gebrannt aus meinem Urlaub wiederzukommen, so sieht man wenigstens, dass ich im Urlaub war, aber gleichzeitig ist es für mich immer schwitzenden Menschen äußerst schwer immer frische Wäsche zu tragen, speziell wenn mir langsam das Zeug für das selber waschen ausgeht. Nein, ich weiss nicht wie das auf japanisch heisst. Die Wäschereien nehmen übrigens ca 3 – 4 Euro pro T-Shirt. Ich wusste doch, schwitzen macht mich arm… Sport ist Mord… Insolvenz! Aber was sein muss, muss sein, nicht war?

Ãœbrigens haben die Japaner ein leichtes Problem mit Verpackungen! Warum? Nun man muss doch alles irgendwie schützen… So werden sogar Bananen einzelnen verpackt… Geschweige denn Ausnahmedinge wie Batterien oder Stäbchen. Wenn man sich dann doch an den doppelt und dreifach verpackten Dingen vorbei gekämpft hat, so fragt man sich doch wohin mit dem Müll? Wenn man nicht gerade noch am Ausgangspunkt, dem Kaufhaus oder dem Automaten steht, so fällt einem doch das wegwerfen so schwer. NIRGENDS… Wirklich nirgends sind Mülleimer. Man muss sie schon suchen, so treten diese nervigen Tiere meist nur in der Nähe von Getränkeautomaten auf, aber dies auch eher alle 2- bis 3-mal. Auf den Boden werfen wäre eine alternative… Aber erstens macht man das nicht und zweitens füllt man sich schon schuldig wenn aus versehen ein Deckel herunterfällt, denn es ist hier in unseren Gegenden, bis auf wenigen Ausnahmen wirklich blitze Blank. Wo jedoch der Müll hin verschwindet, dass wissen nur eingefleischte Müll-Task-Force Menschen, die jedoch kaum sind sie da, auch schon wieder verschwunden sind. Somit weiss ich nur, dass ich meinen Müll in irgend so ein Mülleimer Tier (übrigens in allen Farben und Design Variationen vorhanden) werfe…

Ach ja, eben waren wir noch in einem „British-Pub“. Ja ja, ich weiss sehr japanisch, aber wir mussten feststellen, dass es in Japan nicht so eine Bar-Wirtschaft wie bei uns in Europa gibt. So wird hier mehr „gesnackt“ als gemeinsam ein Bier getrunken. Somit gingen wir frohen Mutes in einen Britischen Pub. Besitzer sowie Kellner waren natürlich Ureinwohner Japans und man sendete uns direkt an einen schönen Tisch am Ende der Kneipe. Nach 5 Minuten kam dann auch die Kellnerin und war verblüfft, dass wir Europäer das englische Kneipen – System nicht kennen. Wir outeten uns natürlich als Deutsche und das schien die junge Dame doch etwas zu „beruhigen“. Sie erklärte uns, dass es im Vereinigten Königreich Sitte wäre, am Tisch etwas auszusuchen, dann zur Bar zu gehen, dies dort zu bestellen und das dann vor Ort zu bezahlen. Natürlich müssen wir es dann auch mit zum Platz nehmen. Da wir beide aber unsere trinkenden Freunde aus England kennen, bezweifeln wir, dass dies normal ist, merkten dies aber aus Freundlichkeit nicht an. Ich persönlich bezweifle dieses System, da so das System einer Kellnerin nicht so ganz zum tragen kommt, aber nun ja… Ich liess mir aber schnell erklären, dass es in Japan genauso wie bei uns normalerweise so ist, dass eine Kellnerin oder ein Kellner die Bestellung vor Ort aufnimmt und auch an den Tisch bringt. Bezahlt wird aber in Japan an einer eigenen Kasse. Nun ja, hin oder her, es war ein netter Abend.

Mal sehen ob wir bald mal neue japanische Freunde finden, bisher sind wir noch immer die Europäischen Monster…

Updated: 03.09.2013 — 11:19

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